Bildgesteuerte Strahlentherapie
(auch „Image-guided Radiotherapie“, IGRT genannt)
Verfahren
Unter der Bezeichnung IGRT versteht man eine bildgeführte Strahlentherapie, mit der eine sehr genaue, tägliche, computergestützte Lagekontrolle der zu bestrahlenden Region vorgenommen werden kann. Mithilfe der bildgesteuerten Bestrahlung kann die Lage beweglicher innerer Organe wie Lunge, Prostata oder Darm exakt verortet werden. Diese Kontrolle wird durch einen in den Beschleuniger eingebauten Computertomographen ermöglicht.
Einsatz von Goldmarkern
In einigen Fällen, z.B. bei der Bestrahlung der Prostata, kann es sinnvoll sein, kleine Marker aus Gold in das Zielorgan
einzubringen. Diese sogenannten Goldmarker sind nur wenige Millimeter groß und völlig ungefährlich, sie sorgen dafür, dass die bestrahlte Region im Rahmen der Therapie-Planung
und –Durchführung noch besser und genauer bestimmt werden können.
Vor jeder Sitzung kann so die tatsächliche Position der Prostata ermittelt werden. Im Hinblick auf die vom Patienten nicht oder
kaum beeinflussbaren inneren Organbewegungen ist die Nutzung von Goldmarkern sehr hilfreich für eine gute Therapie.
Verfahrensweise der bildgesteuerten
Strahlentherapie
Anwendungsgebiete
Die IGRT findet in jüngster Zeit breite Anwendung insbesondere bei tiefer im Körper liegenden Zielgebieten, die einer direkten Inspektion und Sicht-Kontrolle nicht zugänglich sind. Häufige Anwendungen bestehen bei Tumoren im Kopf-Hals-Bereich, bei Lungenkarzinomen, Speiseröhren-Tumoren und Geschwulsten des kleinen Beckens, wie etwa dem Prostatakrebs und dem Gebärmutterkrebs.